Katrin Sutter im Rampenlicht: Der Arisverlag als Kandidat für den Verlag des Jahres

Entdecken Sie, wie die Bücher Katrin Sutter finden – Eine Nominierung, die zählt!

Katrin Sutter ist bekannt für ihr außergewöhnliches Gespür für Bücher. Ihre Verlagswebsite präsentiert sich in farbenfrohen und einladenden Farben und ist mit ungewöhnlichen Buchcovern geschmückt. Sie verlegt ausschließlich Werke, die sie als „Lieblingsbücher“ betrachtet. Das Angebot umfasst eine erstaunliche Auswahl an Themen von „Mama kann nicht kochen“ bis zu „Was soll das alles – Bargespräch zweier Philosophinnen“, von „Mein Sex – Frauen erzählen“ bis hin zu Mundartbüchern und zur sensationellen Neuentdeckung „Anton will bleiben“ von Nelio Biedermann. 

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Im April bekam ich die Gelegenheit, Katrin Sutter zu interviewen und sie über die spannenden Wendungen ihrer Karriere vom Fernseh- und Filmgeschäft hin zum Verlagswesen zu befragen: „Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der TV- und Filmbranche mit meiner eigenen Produktionsfirma fühlte ich mich 2017 dazu berufen, zu meiner ersten großen Liebe zurückzukehren: den Büchern. Schon immer übten sie eine magische Anziehung auf mich aus. In meiner Kindheit träumte ich davon, Buchhändlerin zu werden. Der entscheidende Impuls für den Wechsel in das Verlagswesen kam, als ich ein Buch über Lucas Fischer, einen herausragenden Kunstturner, der kurz vor den Olympischen Spielen an Epilepsie erkrankt war, schrieb. Dieses persönliche Projekt entfachte in mir den Wunsch, meinen eigenen Verlag zu gründen. Ich stürzte mich vollends in die Welt des Verlags, absolvierte einen Kurs für Quereinsteiger und brachte im ersten Jahr gleich fünf Titel heraus. Heute konzentriere ich mich auf maximal vier sorgfältig ausgewählte Bücher pro Jahr, die gelegentlich auch zu Bestsellern werden.“

Wir lieben relevante Themen, wir lieben Diskussionen, und wir lieben Bücher. Unser Bücher sind gehaltvoll, sorgen für Gesprächsstoff, unser Bücher sind persönlich.“

Angesichts der Frage, wie sie den melodische Namen „Arisverlag“ fand, schilderte die 50-Jährige die schwierige Suche nach einem wohlklingenden Namen, der noch nicht vergeben war.

Bei einem Treffen mit ihr fällt sofort ihr herzlicher Blick auf, sie strahlt Leben und Freude aus. Die Auswahl der Manuskripte erfolgt, indem „die Bücher mich finden, statt umgekehrt. Trotz der Flut an hervorragenden Manuskripten bleibt oft nur Platz für die Nachfolgewerke, der bereits im Arisverlag publizierten Autoren. Für 2025 ist nur noch ein einziger Platz offen – ein Manuskript wird sich durchsetzen.“

Kleine Verlage stehen vor denselben Herausforderungen wie große Häuser, nur auf weniger Schultern verteilt. Katrin Sutters Ansatz in der Zusammenarbeit mit Autoren ist ein ganz besonderer: Sie fördert eine freundschaftlich-professionelle Beziehung, gibt den Autoren viel Mitspracherecht und betrachtet sich als „Geburtshelferin“ für deren Werke. Mit „viel Herzblut“ freut sie sich über jede Neuerscheinung.

Die Zürcher Unterländerin hat mit Nelio Biedermann ein außergewöhnliches junges Talent entdeckt, gerade frisch nach der Matura, wie sie berichtet. „Anton will bleiben“ ist ein absoluter Favorit für sie – und ebenso für mich, insbesondere der einleitende Satz: „Die Welt ist so, wie wir sie wahrnehmen; für einen Tauben ist sie still, für einen Hund schwarz-weiß, und für Anton und mich hatte sie eine beängstigende Geschwindigkeit angenommen.“

Katrin Suttner entdeckt und fördert unbekannte Talente und unterstützt damit junge Autoren bei der Entwicklung ihrer Karriere. Die Vermarktung ihrer Bücher betreibt sie mit Hingabe und nutzt dafür jegliche Medien, soziale Kontakte und ein wertvolles Netzwerk aus Buchhändlern. Jedes Buch in Sutters Verlag ist ihr Lieblingsbuch. Die Buchgestaltung ist eine kollaborative Anstrengung, geleitet von der talentierten Grafikerin Lynn Grevenitz von Kulturkonsulat, die den Inhalt jedes Mal gekonnt in ein ansprechendes Cover übersetzt.

Sutter erzählte mir von ihren unzähligen, oft kuriosen Erlebnissen im Verlagsalltag, so ist zum Beispiel einmal die Idee zu einem Buchtitel auf dem Weg zur Toilette entstanden oder eine Ladung von 1000 Büchern wurden in der Grossdruckerei in einer Ecke vergessen, statt auf den Lastwagen gepackt zu werden.  Sie gestand, dass der Erfolg eines Buches stets eine spannende Ungewissheit bleibt, selbst wenn es Anzeichen für einen Bestseller gibt. 

Für die Verlegerin ist stets der erhebendste Augenblick das Öffnen der ersten Lieferung frisch gedruckter Bücher – ein feierlicher Höhepunkt nach einem ausgiebigen gemeinsamen Schaffensprozess.

Katrin Sutters Vergangenheit im Fernsehen spiegelt sich in der dynamischen Gestaltung ihrer Verlagswebsite wider. Sie empfiehlt angehenden Autoren insbesondere, dem YouTube-Kanal des Arisverlags ihre Aufmerksamkeit zu schenken, auf dem Autorinnen und Autoren aus dem Arisverlag ihre Einsichten in das Literaturgeschäft und wertvolle Ratschläge teilen:

Was sind Katrin Sutters Visionen und Bestrebungen für den Arisverlag?  

„Viele Punkte auf meiner Verlags-Bucketlist haben wir schon erreicht: Bestsellerliste, zwei Titel gleichzeitig in der Bestsellerliste, Theaterstücke, Auslandtournee, mediale Präsenz. Aber wovon ich noch träume: der Verfilmung eines unserer Bücher. Ich finde, ‚Anton will bleiben‘ von Nelio Biedermann würde sich total gut eignen für einen heiter-besinnlichen Schweizer Film! Schweizer Buchpreis oder Verlag des Jahres – das wären noch weitere Ziele.“ 

Eine Fachjury hat den Arisverlag unter den drei Kandidaten für die Auszeichnung «Verlag des Jahres» 2024 nominiert. Der Gewinner wird durch eine Publikumswahl bestimmt, die bis zum 19. Mai läuft. Geben Sie jetzt Ihre Stimme ab!