Er ist Kaiser von Österreich, Kellner, Kapellmeister, Wotan und Hexe – ein wahres Chamäleon der Bühne. Der vielseitige Wolfram Schneider-Lastin, Schauspieler, Chansonnier, Sprecher, Dramaturg und Autor, überrascht immer wieder mit seiner kreativen Bandbreite. Nun betritt er mit seinem neuesten Werk „Fragen hätte ich noch – Geschichten von unseren Großeltern“, das am 6. September 2024 erscheint, als Herausgeber und Autor erneut die literarische Bühne.
Geboren in Schwäbisch Gmünd, studierte Wolfram Schneider-Lastin Schauspiel, Germanistik, Geschichte, Altphilologie und Kunstgeschichte an den Hochschulen Stuttgart, Tübingen, Wien und Rom. Seit 1988 lebt er in der Schweiz, wo er seine beiden Karrieren, die wissenschaftliche an verschiedenen Universitäten und die künstlerische an verschiedenen Theatern, weiterverfolgte. Als Schauspieler hat er sich in den letzten Jahren vor allem mit literarischen Lesungen einen Namen gemacht.
Während des Corona-Lockdowns begann Wolfram, die bewegte Geschichte seiner süddeutschen Großväter niederzuschreiben, vor allem ihre Erlebnisse während des Nationalsozialismus. Was zunächst als privates Projekt zur Bewahrung familiärer Erinnerungen gedacht war, entwickelte sich rasch zu etwas Größerem. Nachdem er die fertige Geschichte seines Großvaters mütterlicherseits an Freunde und Bekannte verschickt hatte, geschah etwas Unerwartetes: Eine Welle von Erinnerungen wurde entfesselt. Menschen begannen spontan, von ihren eigenen Großeltern zu erzählen, als hätte Wolfram ein Ventil geöffnet, durch das lange Verdrängtes ans Licht kam.
Diese Resonanz inspirierte ihn, die Erinnerungen einer ganzen Generation zu sammeln – der „vorletzten Generation“, die das 20. Jahrhundert mit all seinen Umbrüchen erlebte. Wolfram wandte sich an Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und bat sie um persönliche Texte über ihre Großeltern. Und die meisten nahmen die Einladung begeistert an. Darunter auch ich.
Das Buch vereint dreißig Geschichten, die jede für sich eine einzigartige Perspektive auf das Leben unserer Großeltern bietet. Im Zentrum stehen Männer und Frauen, deren Schicksale untrennbar mit den gesellschaftlichen und politischen Turbulenzen ihrer Zeit verwoben sind. Aus der Sicht der Enkel wird deutlich, wie das Leben dieser Vorfahren bis heute nachhallt, wie es Verbindungen zwischen den Generationen schafft – manchmal voller Liebe und Bewunderung, manchmal geprägt von Distanz und Schmerz. Diese Geschichten brechen das Schweigen und öffnen Räume für längst überfällige Gespräche.
Die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven, die Wolfram in diesem Buch versammelt hat, macht es zu einer faszinierenden und tief berührenden Lektüre. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für Geschichte oft verblasst, sind solche Erinnerungen von unschätzbarem Wert – von großer Bedeutung und zeitlos aktuell.
Lernen Sie den vielseitigen Wolfram Schneider-Lastin kennen und lassen Sie sich von den Geschichten fesseln, die er in diesem Buch zum Leben erweckt hat, und kommen Sie zu einer der Lesungen :
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